Rezensionen

Rezension | Rachel Ignotofsky – Women in Science

Women in Science von Rachel Ignotofsky habe ich zu Weihnachten geschenkt bekommen und es versüßte mir die ersten Wochen des neuen Jahres. Auch, wenn das Jahr erst wenige Wochen alt ist, weiß ich bereits jetzt, dass dieses wunderschön illustrierte Buch zu meinen Lese-Highlights in diesem Jahr zählen wird.

Es ist wunderschön gestaltet. Man erkennt bei jedem Porträt, mit wie viel Liebe Ignotofsky die Seiten illustriert und wie sorgfältig die Informationen zu den einzelnen Frauen recherchiert und aufbereitet wurden. Das Buch umfasst insgesamt 50 Porträts von fearless pioneers who changed the world, wie es der Untertitel treffend zusammenfasst.

Mit welcher Sorgfalt Ignotofsky bei der Recherche für dieses Buch vorgegangen ist, zeigt die große Auswahl an Ressourcen, die sie bei der Suche herangezogen hat. Beachtlich ist hierbei auch, wie umfassend die Medienauswahl ist: Zeitungsartikel, Interviews, Filme, Bücher und natürlich das Internet. Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, von welchem Umfang ich hier spreche, schaut euch euch den Auszug(!) des Quellen-Verzeichnisses an, das Ignotofsky auf ihrer Homepage veröffentlicht hat. Ich bin mehr als begeistert.

Women in Science – liebevoll präsentiert

Auf jeweils einer Doppelseite präsentiert Ignotofsky die Persönlichkeiten. Links befindet sich ein Abbild der vorgestellten Frau, umhüllt von liebevollen Details, die ihre Persönlichkeit und ihre Forschung wiedergeben. So wird beispielsweise Marie Curie, als die vermutlich bekannteste Frau in diesem Buch, von Reagenzgläsern umhüllt dargestellt. Begleitet werden diese Illustrationen von kurzen Text-Snippets, in denen einige Fakten zu der jeweiligen Persönlichkeit kurz und prägnant festgehalten werden. Am Ende der Seite befindet sich immer ein Zitat der betreffenden Person.

Auf der rechten Seite befindet sich das eigentliche Porträt. Diese im Fließtext gehaltene Kurzpräsentation wird umrahmt von weiteren Text-Snippets, die weitere facts über die Person zum Ausdruck bringen. Diese werden auch wieder von großartigen Illustrationen begleitet.

Auch der Inhalt überzeugt!

Neben bekannten Persönlichkeiten wie Marie Curie oder Ada Lovelace gibt es viele Porträts von Wissenschaftlerinnen, die weniger bekannt sind. Und das finde ich super, denn genau so lernt man wichtige, aber bis heute kaum bekannte Persönlichkeiten kennen.

So habe ich durch dieses Buch beispielsweise erfahren, dass Valentina Tereshkova die erste Frau im Weltraum war. Oder dass es Rosalind Franklin war, die die DNA Doppel-Helix entdeckte. Aber auch Katia Krafft als Geologin ist in diesem Band vertreten, die ihr Leben buchstäblich den Vulkanen gewidmet hat. Ihre große Leidenschaft waren Vulkane. Zusammen mit ihrem Mann Maurice unternahm sie mehrere Expeditionen zu Vulkanen, um sie zu fotografieren und zu studieren. Auf einen dieser Expeditionen am Fuße eines Vulkans starben beide, nachdem der pyroklastische Strom seine Richtung änderte und sie beide darunter begrub.

Die Palette der Persönlichkeiten ist breit gefächert. Vertreten sind Physikerinnen, Chemikerinnen, Mathematikerinnen und Biologinnen. Aber auch Kosmonautinnen, Programmiererinnen, Botanikerinnen und Suffragetten. Und diese Aufzählung ist gewiss nicht abschließend.

Gleichgültig, welche Berufung sie letztendlich ausgeübt haben, haben diese Frauen doch alle eines gemeinsam: Sie haben ihren Traum gelebt, sie haben sich allen äußeren Zwängen widersetzt und das getan, was für sie ihre Berufung war. Damit haben sie die Wissenschaft maßgeblich vorangebracht. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Medizin oder sonstige Wissenschaften ohne diese Entdeckungen vorangeschritten wären. Sicherlich wären die ein oder anderen Entdeckungen später von anderen Personen gemacht worden, aber das sind nur Spekulationen. Fakt hingegen ist, diese Frauen haben Großes vollbracht und sollten dafür Anerkennung erfahren.

Und genau dies tut dieses Buch: Es wirkt dem Vergessen entgegen und gibt Wissenschaftlerinnen, die Großes vollbracht haben, den Raum, den sie verdient haben. In unseren Köpfen, in unserem Bewusstsein.

Ein absolutes Must-Read!

Von mir bekommt Women in Science eine klare Leseempfehlung! Lest dieses Buch! Unbedingt! Es ist wirklich großartig. Mir hat Ignotofskys Buch unglaublich Mut gemacht, an mich und meine Träume zu glauben. Und egal wie steinig der Weg auch sein mag, man soll ihn weiter gehen, denn es lohnt sich – ebenso wie dieses Buch.

Vor wenigen Wochen ist ein weiteres Buch der Autorin erschienen, diesmal Women in Sports. Auch hier ist die Ressourcen-Auswahl wieder rießig. Dies verspricht, dass auch der zweite Band von Ignotofsky ein sauber ausgearbeitetes Meisterwerk sein wird, das ich mir in den nächsten Tagen unbedingt zulegen muss.

28 Kommentare

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert