Jeder, der mich ein wenig besser kennt, weiß, dass ich ziemlich entscheidungsunfreudig bin. Ich stehe oft sehr lange vor meinem Bücherregal und frage mich, welches Buch ich als nächstes lesen möchte. Habe ich mehr Lust auf einen Krimi oder soll es doch ein Wohlfühlroman werden? Etwas mit Action oder etwas Ruhiges? Historisch oder Zeitgenössisch? Es gibt so viele Parameter, die man bei seiner Entscheidung beachten und die Auswahl damit unnötig verkomplizieren kann. Das ist unglaublich nervig, aber so bin ich nun einmal.
Wenn ich mich zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden kann, entscheide ich mich oft gegen sämtliche Optionen. Beim Buchkauf in einer Buchhandlung bedeutet dies beispielsweise, dass ich oftmals den Buchladen ohne ein Buch wieder verlasse, weil ich mich schlichtweg nicht entscheiden kann. Ja, ich gebe zu, das ist ein wenig verrückt.
Im Falle des Buches, das ich euch heute vorstellen möchte, ging er mir ähnlich. Ich wollte schon sehr lange einen Thriller lesen, in dem man als Leser – gemeinsam mit dem Protagonisten – die Beobachterposition einnimmt und Menschen ungefragt in ihren eigenen vier Wänden beobachtet. Ich war unglaublich neugierig, wie so etwas schriftstellerisch umgesetzt und in einem Roman aufbereitet wird. Der Buchmarkt hält hier ja mittlerweile eine schöne Auswahl bereit und – nach langer Entscheidungsphase – habe ich mich für Die Beobachterin von Caroline Eriksson entschieden und – so viel vielleicht schon einmal vorweg – ich habe meine Entscheidung nicht bereut.