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Rezension | Mary Ann Fox – Je tiefer man gräbt (Mags Blake #1)

Ich habe eine Schwäche für Blumen, Gärten und schöne Landschaften. Als ich auf der Suche nach neuem Lesestoff in Sachen Krimi war, bin ich auf die Reihe von Mary Ann Fox aufmerksam geworden und schon der Klappentext löste in mir den Wunsch aus, den Krimi umgehend zu lesen. Er offeriert einen Krimi voll südenglischem Flair und bei Herrenhäusern, Steilküsten und malerischen kleinen Dörfern schlägt mein Herz höher. Das ist genau meins! So freute ich mich sehr, als Je tiefer man gräbt unter dem Weihnachtsbaum lag und ich nur wenige Wochen später den Krimi las.

Mags Blake – Gärtnerin und Hobby-Detektivin

Nach einer gescheiterten Ehe kehrt Mags in ihre Heimat, dem malerischen Rosehaven in Cornwall, zurück. Zusätzlich zu ihrer Gefühlsachterbahn, hat sie außerdem noch eine Menge Schulden im Gepäck. Wie ärgerlich! Ihre eigene Gartenbaufirma befindet sich noch im Aufbau und ist gerade erst dabei, sich einen Namen zu machen. So kommt es Mags sehr gelegen, als sie einen kleinen Nebenjob annehmen kann, um ihre Finanzen aufzubessern.

Bei diesem Nebenjob soll Mags Besuchergruppen durch den Garten eines herrschaftlichen Anwesens im Ort führen. Sie freut sich gleich doppelt über diese Aufgabe, denn zum einen kann sie hier ihre Leidenschaft und ihr Wissen über Gärten und Pflanzen einbringen und auf der anderen Seite ist sie ein wenig emotional an dieses Herrenhaus und vor allem den Garten gebunden. Denn ihr Vater, einst selbst leidenschaftlicher Gärtner, hat diesen Garten angelegt und somit ist dieser Nebenjob mit einer Menge Kindheitserinnerungen verbunden. Mags sagt sofort zu und stolpert damit direkt in ihren ersten Mordfall!

Je tiefer man gräbt

Ich wusste ehrlichgesagt nicht, worauf ich mich mit diesem Krimi einlasse. Ist es ein Kriminalroman mit nüchterner Detektivarbeit oder eher eine Hommage an die prachtvollen Gärten in Cornwall? Meiner Auffassung nach verknüpft Je tiefer man gräbt beide Elemente ganz hervorragend miteinander. Der Roman ist unglaublich lebendig und herzlich geschrieben, als Leser habe ich mich direkt selbst in den Garten versetzt gefühlt. Ganz so, als würde ich die üppige Blumenpracht in der Frühlingssonne mit eigenen Augen sehen. Fox schreibt derart atmosphärisch und macht mir mit den zahlreichen Hintergrundinformationen Cornwall mit seinen Gärten und Landschaften ausgesprochen schmackhaft.

Auch das Einbinden des Mordes finde ich sehr originell und habe ich tatsächlich nicht vorhergesehen. An dieser Stelle zeigt sich die Verknüpfung von Gärtnerin und Hobby-Detektivin ganz schön: Mags fällt die ungewöhnliche Färbung der Hortensien auf. Da ist doch – im wahrsten Sinne des Wortes – etwas im Busch. Dieses Element mochte ich sehr gerne und auch die daran anschließende Detektivarbeit von Mags. Es ist ein Krimi und doch irgendwie ein Wohlfühlroman.

Liebevolle Protagonistin

Auch, wenn mir die Detektivarbeit und die Herangehensweise mit den merkwürdig gefärbten Hortensien wirklich sehr gut gefallen hat, mochte ich Mags als Person und ihre eigene Geschichte noch viel mehr. Ich hatte von der ersten Seite an einen Draht zu Mags und habe sie in mein Herz geschlossen und wollte unbedingt mehr aus ihrem Leben erfahren. Sie ist eine unglaublich liebevolle Protagonistin. Ich würde sie gerne begleiten, wie sie ihre eigene Gartenbaufirma in Cornwall weiter aufbaut und bald schon jeder Garten und jeder Landstrich von ihr liebevoll angelegt und umsorgt wird. Umso mehr freue ich mich auf die weiteren Bände mit Mags, die mir hoffentlich genau diesen Wunsch erfüllen werden.

Cornwall, Garten, Krimi – bitte mehr davon!

Der Krimi ist kurzweilig und damit die perftekte Wochenendlektüre, um sich nach Cornwall in die zauberhaften Gärten und kleinen Dörfer zu träumen und gemeinsam mit Mags auf die Suche nach dem Mörder zu gehen. Gerade die gelungenen Landschaftsbeschreibungen machen es einem als Leser leicht, sich in den malerischen Gärten von Cornwall wiederzufinden.

Da mir Mags sehr sympathisch ist, werde ich die Reihe in jedem Fall weiter verfolgen und euch schon bald den zweiten Teil vorstellen, in dem der Historiker Sam Hawthorn Mags um Hilfe bittet und sich Mags zu Recherchezwecken schon bald auf der Kloserinsel St. Michael’s Mount wiederfindet. Allein der Klappentext klingt schon wieder richtig einladend und ich freue mich schon sehr auf Je dunkler das Grab.

3 Kommentare

  • Janika

    Liebe Sabrina,
    eine schöne Rezension, die mich nun mit der Frage zurücklässt, ob ich dem Genre mal eine Chance geben soll. Es klingt ja wirklich schön, aber ich habe bei Büchern wie diesem oft Angst, dass sie mich langweilen und ich nach einem Schwung an Seiten die Lust verliere… So ging es mir beispielsweise auch mit »Passagier 21« von Fitzek. Die ersten hundert Seiten hatte ich im Nu gelesen und war Feuer und Flamme. Und dann hatte ich das Buch einen Tag nicht in den Händen und konnte mich gar nicht mehr motivieren weiterzulesen. Das ist echt schade :/
    Alles Liebe
    Janika

    • Literally Sabrina

      Liebe Janika,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ich kann deine Sorge sehr gut verstehen und denke, dass das einfach Geschmackssache ist. Es kommteben einfach darauf an, ob man von einem Buch viel Action und Spannung erwartet, oder ob man sich auch über ein ruhiges Buch mit bedachter, kluger, cleverer Detektivarbeit, also dem Kombinieren von Dingen, freuen kann. Für mich ist es nämlich genau das, wieso ich Krimis so mag: Ich bin kein Freund von Brutalität, Nervenkitzel, Spannung bis ins Unendliche. Deswegen mag ich diese Reihe mit Mags so gerne, sie ist ruhig, gemütlich und vereint viele Elemente, die ich so mag: Blumen, Garten, schöne Natur, England, originelle ruhige Handlungen.
      Ich schätze, du solltest der Reihe einfach mal eine Chance geben, wenn sich das für dich verlockend anhört. Gerne kannst du auch noch meine Rezension zum nächsten Band abwarten, bevor du dich entscheidest, ich habe den zweiten Teil nämlich bereits gelesen und werde ihn auch bald hier auf dem Blog vorstellen. Und falls er dich letztendlich nicht überzeugen können wird, vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass der Roman unter 300 Seiten hat und man deswegen einfach mal völlig unverbindlich reinschnuppern und ohne sich allzu lange zu verpflichten.

      Herzliche Grüße,
      Sabrina

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